Zwei unserer Sportler vom PSV Zittau- verabschiedet zur Sportschule
- ihr Weg zum Leistungssport hinterlässt im Verein eine große Lücke
- wir geben ihnen alle guten Wünsche mit auf ihren sportlichen und persönlichen Weg
Da kam der reale Moment der Trennung. Dabei ist schon die eine oder andere Träne geflossen und ein kleiner Schmerz des Verlustes musste weggedrückt werden. Denn, wenn man viele gemeinsame Lebensjahre (6-8) miteinander verbracht hat, viele einmalige Erlebnisse im Wettkampf, im Training, in Trainingslagern, beim Klettern, den Radtouren gemeinsam gemeistert hat, schmiedet das zusammen. Man ist ganz einfach mit dem Trainer/Übungsleiter, mit der Trainingsgruppe, mit seinem Trainingsfreund unzertrennbar miteinander verwachsen. Und diese Bande muss man nun lösen. Das ist schon ein großer Verlust.
Aber was soll man tun? Soll man den jungen Sportlern abraten, diesen Schritt in den Leistungssport zu gehen? Es ist in unserer Gesellschaft momentan kein Platz für eine gesunde leistungssportliche Entwicklung. Alle dafür notwendigen Voraussetzungen sind so schlecht wie nie zuvor. Vor allem auch in unseren Wintersportarten.
Auch, wenn nicht mehr viel dafür spricht, sollte man es nicht tun. Denn Sport gehört der Jugend. Und Jeder, der die Voraussetzungen dafür mitbringt, sollte den Schritt der größten Herausforderung seines Lebens wagen, so er es unbedingt will, die härteste Lebensleiter – Leistungssport- zu besteigen. Es ist immer noch eine einmalige Herausforderung, die du nur in deiner Jugend realisieren kannst. Wie viele Stufen du dabei auf dieser Leiter dann nach oben steigen kannst, hängt von vielen, vielen Faktoren ab. Aber, wer den Anfang nicht wagt, kann es nicht herausfinden.
Und so bereiteten sich aus unserem Verein schon seit längeren die zwei Sportler Philipp Kunze als Langläufer für Oberwiesenthal und Julius Graap als Biathlet für Altenberg vor. Beides sehr gute Läufer, die den Sport in den Mittelpunk ihrer Persönlichkeit gestellt haben. Viele herrliche Siege in den letzten Jahren gehen auf die Konten der Beiden. Das waren verlässliche Athleten für das Siegerpodium. Egal, ob im Winter oder im Sommer. Siege beim Zittauer Gebirgslauf oder bei den Sachsenmeisterschaften, bei den Landesjugendspielen oder dem Regionalcup waren für die Beiden aber nicht genug. Sie sind hungrig nach mehr. Also muss man sie gut ausgebildet ziehen lassen. Ihre ersten Aufgaben in der Fremde haben sie schon teilweise gut bestanden.
Für unseren Verein ist das allerdings ein herber Verlust, der nicht kompensiert werden kann. Denn in der heutigen Zeit kannst du dir als Verein gar nicht mehr mehrere Sportler in einer Altersklasse leisten, ihre Betreuung und Ausstattung. Da reicht dir am Ende ein Spitzenmann, der überall vorne mit dabei ist. Aber wenn dich dann dieser Athlet in Richtung Sportschule verlässt, bist du der Gelackmeierte. Denn damit ist die Altersklasse in deinem Verein erloschen. Einen ebenbürtigen Sportkameraden kannst du dir nicht aus dem Nichts aus den Fingern saugen. Damit bleibt der Verein immer der Verlierer.
Wir sind nach wie vor mit unseren Gedanken bei Euch und unterstützen Euch weiter, so wir es nach unseren Möglichkeiten können. Mit Zusatztraining zu Hause im vertrauten Stützpunkt, bei Wettkampfteilnahmen oder bei der Materialbeschaffung. Wir bleiben auf jeden Fall in Verbindung. Denn nichts ist schlimmer, als wenn nach Jahren der Leistungssportentwicklung eine Rückkehr in den Verein nicht mehr möglich ist. Und das ist leider viel zu oft der Fall. Die Sportler sind dann oft so enttäuscht, sind nicht mehr motiviert, werden auch oft falsch betreut und sind somit satt trainiert vom Leistungssport. Und gehen damit den Vereinen und der Gesellschaft sportlich gesehen verloren. Diese Entwicklung, dass zeigt die Praxis, ist völlig falsch. Deshalb sagen wir unseren Sportlern:“ Wir drücken Euch die Daumen für Euren weiteren sportlichen Werdegang, solange er gehen mag.“ Sollte dieser mal ein Ende haben, bleibt Euer Platz beim PSV Zittau immer reserviert.
Ski Heil Volker Heinrich Oktober 2024