40. Bergsteiger-Findigkeitslauf – „Im Reiche des Oybin“
Wie der Name schon vermuten lässt, fand der diesjährige Findigkeitslauf im Bereich Oybin statt. Ein Gebiet, in dem es ja nun wirklich endlose Möglichkeiten gibt, Anlaufpunkte in Form von Quacken, Gipfeln, Aussichten, Quellen, Hütten etc. zu finden. Dabei werden jedes Jahr neue Zielpunkte herausgesucht, die in einer Maximalzeit von 2 Stunden angelaufen werden sollen. Das Überschreiten der vorgegebenen Zeit führt zu Punktabzug. Dabei werden die angegebenen Anlaufziele mit unterschiedlichen Punktzahlen versehen. Weit entfernte bzw. schwer zugängliche Punkte bekommen höhere Bewertungen als einfach und schnell erreichbare Punkte. Die Bildung der optimalen Route ist dabei jedem Team selbst überlassen. Das Knifflige an der ganzen Sache ist, dass die jeweiligen Punkte erst unmittelbar zum Start bekanntgegeben werden. Es ist somit im Vorfeld nichts außer dem ungefähren Wettkampfgebiet bekannt. Ein immer wieder spannender Wettkampf, welcher dein Heimatwissen gut auf die Probe stellt. In diesem Jahr wieder haushoher Favorit das Team von Thomas und Erik. Nicht nur, dass die beiden läuferisch sehr sehr stark sind. Durch Thomas laufen die beiden sozusagen auch mit Heimvorteil. Anton und ich versuchten ebenfalls unser Glück. Schließlich kennen wir uns im Oybiner Bereich auch sehr gut aus. Nicht nur wegen unserer jährlichen Quackentouren, wo wir versuchen, am Anfang des Jahres so viele Jahreserste wie möglich zu bekommen. Auch durch viele Wanderungen, Klettertouren und Trainingsläufe beim PSV kennen wir viele Eckpunkte in unserem Gebirge. Der Start fand dieses Jahr um 10 Uhr an der Turnhalle in Oybin statt. Die Halle musste dabei mit Socken betreten werden, was von den meisten eingehalten wurde. Insgesamt 30 Teams versuchten dieses Jahr ihr Können und Wissen unter Beweis zu stellen. Passend zum 40. Jubiläum gab es auch einen Teilnehmerrekord zu verzeichnen. So, nun weg vom Organisatorischen und hin zum Wettkampf … denn dieser begann für uns nicht um 10 Uhr mit dem Startschuss, sondern schon am gemeinsamen Frühstückstisch. Dort fanden schon die ersten Psychospielchen statt. Anton und ich wussten natürlich, dass es extrem schwer werden könnte, gegen Thomas und Erik im freien Duell zu bestehen. Somit machten wir Team Thomas ganz schnell klar, dass wir eine ganz besondere Taktik auffahren müssten, um mit den beiden mithalten zu können. Taktik „Klette“, bei der wir einfach bis zum Ende Thomas und Erik hinterherrennen und kurz vor Schluss mit einem sagenhaften Zielsprint das Ding auf unsere Seite reißen würden. Ein schöner Gedanke, der Thomas gar nicht so richtig gefallen wollte. Naja, kann man wohl nichts machen. Es war 10 Uhr und alle Teams standen am Start. 3… 2… 1… und los! Wir schnappten uns alle unsere Stanzkarte, auf der alle Zielpunkte eingezeichnet waren und begannen unsere Route zu planen. Taktik „Klette“ war natürlich nur ein taktisches Mittel, um den Gegner zu verunsichern. So, was waren denn nun die Punkte? Totenturm, Wetterstein, Geburtstagsspitzel, Eisbär für jeweils 20 Punkte, dann Dachskanzel, Krumme Tante, Zackenkrone und Bierdeckel für 30 Punkte, Bastei, Roter Turm, Satanskopf sowie Verborgenes Horn für 40 Punkte und Echse, Weißer Stein, Oybintalwächter und Jonsberg für jeweils 50 Punkte. Somit gab es 16 mögliche Anlaufpunkte und maximal 560 Punkte, welche erreicht werden können. Jetzt also schnell die Gipfel ordnen und zu einer Route zusammenlegen oder nochmal auf der Karte schauen, falls man einen oder mehrere davon nicht kennen sollte. Es dauerte nicht lange und alle Teams machten sich sternförmig auf den Weg und verschwanden alle irgendwo im Wald rund um den Oybin. Für Anton und mich ging es erst Richtung Kleiner Töpfer, wo wir Zackenkrone und Krumme Tante einsammelten und im Anschluss setzten wir auf den Ameisenberg über, um den Oybintalwächter und die Bastei uns zu schnappen. Anton legte am Anfang so ein Tempo vor, dass meine Waden schon nach dem ersten Anstieg brannten. Selbst als wir auf den Ameisenberg machten, natürlich kürzester und somit steilster Weg, presste Anton im Stechschritt die steilen Hänge und Absätze hoch. Obwohl es nicht regnete, war ich bereits komplett durchgeschwitzt und sah aus wie ein Dreckspatz. Die Mutti wird sich bestimmt wieder über eine schöne Wäsche freuen können. Von der Bastei aus rannten wir zum Weißen Stein, Jonsberg und dann in die Dachslöcher, wo wir Dachskanzel und Verborgens Horn uns schnappten. Nun waren bereits über 1 ½ Stunden um. Wir gaben also Vollgas und holten uns das Geburtstagspitzel, Eisbär und zu guter Letzt den Wetterstein. Im Anschluss machten wir auf schnellstem Weg zurück zur Halle und kamen 3 Minuten vor Ablauf der Zeit an. 15km standen dabei bei uns auf der Uhr. Innerhalb der nächsten Minuten stürmten massig andere Teams in das Ziel, um unter den 2 Stunden zu bleiben und damit keinen Punktabzug zu riskieren. Doch wo blieben Thomas und Erik? Die Uhr tickte und die beiden waren nirgends zu sehen. Die zwei Stunden waren um und nun tickte die Uhr gegen die beiden. Doch dann plötzlich hörte man nur: „Jetzt kommen sie!“ und mit einem Zielsprint über die Treppen brausten die beiden im Ziel ein. 40 Sekunden nach der Zeit… das heißt 10 Punkte Abzug. Nach kurzem Verschnaufen sagten die beiden uns, dass sie gerade vom Töpfer kamen. Anton und mir war direkt klar, die beiden haben allen Ernstes die Punkte vom Töpfer und Lückendorf noch einsammeln können, welche wir nicht mal annähernd geschafft hätten. Hier mussten wieder Wege genommen worden sein, welche kein normaler Mensch wissen könnte. Jetzt aber rein in die Halle, umziehen und einen heißen Tee oder Glühwein schlürfen. Nach einiger Zeit ging dann auch die Siegerehrung los. Es wurde dabei jeder Platz nach vorne in der jeweiligen Kategorie aufgerufen. In der Kategorie A, also 2x Männer über alle Punkte, konnten sich dann doch Erik und Thomas den Platz eins sichern. Anton und ich erreichten den dritten Platz, womit wir sehr zufrieden sein konnten. Für jeden gab es eine Urkunde mit Bild. Der Erwerb eines Jubiläums-T-Shirts war ebenfalls möglich. Nun hieß es, nach Hause gehen und warm duschen und die Beine hochlegen. Ein toller Wettkampf, den man sicherlich noch ein paar Tage merken wird.
FVH
Ergebnisse, Bilder


PSV Zittau e.V. Abteilung Ski