PSV Sportler warten auch weit entfernt mit guten Platzierungen auf
Charlotte und Philipp in Oberhof beim Welt Cup und beim deutschen Schüler Cup
Julius holt Medaille in Oberwiesenthal bei Landesjugendspielen
Auch wenn in der Lausitz der Winter sich schon lange in die rauhen Berge zurückgezogen hat, sind dennoch immer wieder einige von uns auf weiten Wegen, um an der einen oder anderen Skiveranstaltung teilzunehmen.
So machte sich eine kleine Gruppe nach Oberhof auf den Weg. Nicht gerade ein Katzensprung von Oybin bis Oberhof, um an einem Rennen teilzunehmen, was in 15 Minuten beendet ist. Da gehört schon eine riesige Portion Enthusiasmus dazu.
Charlotte war zur tatkräftigen Unterstützung ihrer Cousinen angereist. Und Philipp startete seinen ersten Deutschland- Cup in seiner Altersklasse. Er hat sich ein großes Ziel gesetzt. Er möchte mit viel Engagement noch eine Leistungssportkarriere als Langläufer in Oberwiesenthal beginnen. Einen Vergleichswettkampf in Oberwiesenthal hat er schon mit einer sehr guten Leistung absolviert. Nun war er zum ersten Mal im deutschen Vergleich am Start. Und auch da machte er einen guten Eindruck. Mit Platz 15 von 50 Teilnehmern kann er sich als Vereinssportler schon sehen lassen. Da steckt noch ordentlich Potential in dem Burschen. Denn mit den paar Skikilometern in der Lausitz ist eigentlich gar kein Blumentopf in der Wettkampfsaison zu gewinnen. Wir können unter den jetzigen Winterbedingungen einfach unsere Sportart nicht mehr ausleben. Wir können keinen Skilanglauf, wie gewohnt, mehr betreiben. Ein bis zwei Wochen Schnee, dann wieder vier Wochen Pause, dann einen Wettkampf auf Kunstschnee (Eispanzer laufen) , das ist schon lange nicht mehr unsere Sportart. Und damit können wir unsere wahren Leistungen gar nicht mehr abrufen.
Unter diesen Bedingungen hat er seine Sache aber super gemacht.
So ähnlich erging es auch Julius, der am letzten Wochenende in Oberwiesenthal zum Biathlon unterwegs war. Wenn er nicht auch in diesem Jahr auf ein Sportgymnasium in Altenberg gehen wollte, wäre er gar nicht in Oberwiesenthal gestartet. Aber auch er muss sich unter einem enormen Aufwand für sein persönliches Ziel, Leistungssportler zu werden, fit halten und bei solchen Wettkämpfen starten. Unsere anderen Vereinsmitglieder sind unter den widrigen Vorbereitungsbedingungen zu keinen Landesjugendspielen gefahren. Da steht auch der, unter den kranken finanziellen Entwicklungen, Nutzen nicht mehr für den extremen Aufwand. Schade. Aber eine Entwicklung im Nachwuchssport, die nach hinten los geht.
Julius gelang es am ersten Tag bei schwierigsten Windbedingungen eine Silbermedaille in seiner AK zu gewinnen. Glückwunsch! Darüber haben wir uns natürlich alle gefreut. Aber er klagte über müde Beine und er fühlte sich nicht gut. Ja, das kann viele Ursachen haben.
Auf jeden Fall fehlen auch ihm Schneekilometer. Ein super Cross Training kann kein Skitraining ersetzen. Dann kämpft er schon tagelang mit einem Husten. Also, gib dir Mühe und zeige beim Massenstart, was Du drauf hast.
Er startet wie gewohnt beim Rollski und übernahm die Führung. Das Feld sortierte sich hinter ihm. Das war ihm wohl etwas unheimlich und er drehte sich um. Ein sehr dummer Fehler, der ihm eigentlich nicht mehr passieren darf. Bei den knochenharten Eisbedingungen des Kunstschneebelages verscherte ihm der Ski und er stürzte. Damit war das Läuferfeld fast komplett an ihm vorbeigelaufen. Solch ein Zwischenfall hat aber fatale Folgen in einem Rennen. Das sofort ausgeschüttete Adrenalin macht am nächsten Anstieg sofort dicke Beine. Und wenn ich mich dann sowieso schon angekratzt fühle, ist das doppelt hinderlich. Am Schießstand dann der nächste Fehler, der nicht passieren darf, aber auch mit dieser Situation zusammenhängt. Er gibt einen unkontrollierten Schuss ab. Viel zu aufgeregt und schusselig bringt er sich nun somit um seine Medaille. Platz vier. Das war‘s. Schade.
Am Montag darauf ein schweres Training. Und am Dienstag ging es dann mit Schüttelfrost und Fieber ins Bett. Damit sind die anstehenden Sachsenmeisterschaften in Klingenthal im Skilanglauf am jetzigen Wochenende für ihn schon Geschichte. Seine Biathlon Meisterschaften sind erst Anfang März. Da hat er Glück. Vielleicht ist er bis dahin wieder fit.
Unseren anderen Startern wünschen wir für die Sachsen Meisterschaften viel Erfolg in Klingenthal, auf wieder einem zusammengekratzten Eispanzer von 1,6 km. Skilanglauf? Wohl eher nicht.
Ski Heil
V. Heinrich Februar 2024
